Lilly Prem, geboren am 02.11.1897 mit dem Namen „Elisabeth Krause“, war eine Revolutionärin aus Augsburg. Sie war nicht nur die einzige Frau im Deutschen Reich, die die Bürstenmacher-Gesellenprüfung abgelegt hatte, sondern allen voran setzte sie sich auch für die Verwirklichung der Augsburger Räterepublik ein. Mit ihrem Ehemann Georg Prem, folgten sie dem Aufruf von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, sich dem Spartakusbund anzuschließen. Sie war eine der Hauptagitator*innen und gewähltes Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats.
Mit 21 Jahren appelliert sie als Leiterin der „Revolutionären Frauen“ an die Frauen Augsburgs, sich der revolutionären Bewegung anzuschließen. In den Kämpfen gegen die faschistischen Freikorps unter General Epp, war sie als Krankenschwester aktiv. Nachdem die Räterepublik in Augsburg niedergemetzelt wurde, schaffte es das Ehepaar Prem sich zu verstecken und flüchtete in die Schweiz. Später holte Lilly Prem in Italien ihr Abitur nach und absolvierte ihr Sinologiestudium 1936 mit Promotion. Lilly Prem starb 1965 in Italien und wurde in Augsburg beigesetzt.
Georg und Lilly Prem pflegten sehr engen Kontakt zu Bertolt Brecht und bei ihren Treffen war Politik immer wieder das Gesprächsthema. Man geht davon aus, dass Bertolt Brecht „Die Ballade von der Höllen-Lili“ seiner guten Freundin Lilly Prem widmete.
Trotz ihrer heroischen Taten, ist sie kaum bekannt. Weder in Augsburg, noch darüber hinaus. Gerade deswegen benennen wir das Linke Zentrum nach ihr.